Rücken ab 50 – so bleiben Sie besser in Bewegung.

Das Alter nagt an allen Ecken unseres Körpers. Das Aufstehen ging schon mal besser, Elan … da war doch was … und ja, einstmals geschmeidige Bewegungen können tatsächlich anfangen zu stottern. Wer sich nicht spätestens beim Einsetzen der ersten spürbaren Einschränkungen aktiv für seine Rückengesundheit stark macht, wird früher oder später die Quittung dafür bekommen. Erfahren Sie jetzt, welche altersbedingten Problematiken ab dem 50sten Lebensjahr auftreten und was Sie für einen gesunden Rücken ab 50 tun können.

Älter werden ist nichts für Feiglinge

Das böse Wort Degeneration begleitet uns wie ein treuer Gefährte. Alles lässt nach, angefangen von unserer Struktur bis hin zu unserer Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit.

  • Wir beginnen nachweislich zu schrumpfen. Das hat mit unseren Bandscheiben zu tun, die aufgrund des Alterungsprozesses nach und nach ihre Fähigkeit einbüßen, Wasser zu binden. Junge, gesunde Bandscheiben bestehen zu 80 bis 90 % aus Wasser. Wenn sie an Volumen verlieren, macht das in Summe bei 23 Bandscheiben schon einen Größenunterschied aus.
  • Das Rückgrat kann sich verkrümmen, wenn die Bandscheiben ungleichmäßig an Elastizität und Substanz verlieren. Die Wirbelsäule sinkt nach vorne ab, sodass sich die Krümmung der Brustwirbelsäule verstärkt und sich das natürliche Hohlkreuz der Lendenwirbelsäule begradigt. Auch eine seitliche Verkrümmung ist denkbar. Die Wirbelsäule neigt dazu, in dieser Fehlhaltung zu versteifen.
  • Bandscheibenvorfälle sind eine mögliche Konsequenz von altersbedingtem Verschleiß. Durch den Spannkraftverlust können die Bandscheiben ihren Pufferauftrag nur noch in verminderter Qualität ausführen und werden verletzungsanfälliger. Am häufigsten ist davon der untere Rückenabschnitt (LWS) betroffen, aber auch im Bereich der Hals- und Brustwirbelsäule (HWS/LWS) treten Bandscheibenvorfälle auf.
  • Hormonelle Umstellungen, z. B. durch die Wechseljahre. Die Östrogenproduktion sinkt und damit auch die wichtige Aufgabe dieses Hormons, die Aktivität der knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) zu hemmen. Östrogene fördern ferner die Kalziumaufnahme über den Magen-Darm-Trakt. Kalzium ist essenziell für die Härte und Dichte unseres Knochengewebes.
  • Knochensubstanzverlust, Stichwort: Osteoporose. Diese Erkrankung entsteht, wenn der Körper nicht genügend Knochenmasse aufgebaut hat oder wenn unsere Körperzellen zu schnell Knochenmasse abbauen. Davon sind ältere Menschen häufiger betroffen als jüngere Menschen. Oftmals tritt Osteoporose in Folge einer Vorerkrankung auf (sekundäre Osteoporose). Das kann zum Beispiel bei einer rheumatoiden Arthritis, einer Hormonstörung, einer Schilddrüsenüberfunktion, Morbus Bechterew oder einer chronischen Magen-Darm-Erkrankung der Fall sein.
  • Unsere Muskelmasse schwindet. Wir haben nicht mehr die Kraft, Fehlstellungen in unserer Wirbelsäule zu kompensieren. Wir bewegen uns weniger, ermüden schneller, geben nicht mehr so viel Gas.
  • Naturgemäßer Rückbau von Knochengewebe. Dieser setzt ab dem 30./35. Lebensjahr bei unserem „passiven“ Bewegungsapparat ein. Spürbar wird dieser Prozess vor allem an den großen Gelenken wie Hüfte, Schulter oder Knie sowie an unserem Rücken.

Rücken ab 50 – so verschieden diese Alterserscheinungen auch sind, die Symptome sprechen die gleiche Sprache:

  • Schmerzen (lokal oder ausstrahlend)
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl
  • Bewegungseinschränkungen
  • rasche Ermüdung
  • verminderte Leistungsfähigkeit
  • funktionelle Einschränkungen

Die gute Nachricht: In vielen Fällen können Sie mit gesunder Bewegung diesen Symptomen vorbeugen oder bereits eingetretene Symptome von Rückenerkrankungen deutlich verbessern, sogar aufheben. Welche Bewegungsform für Rücken ab 50 am besten für Sie geeignet ist, besprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.

Rücken ab 50 – das können Sie für Ihre Rückengesundheit tun:

Eine Faustformel für den Bewegungsanspruch unseres Körpers besagt, dass sich dieser mit jedem zusätzlich erreichten Lebensjahrzehnt erhöht:

  1. mit 30 Jahren reichen 3 Stunden Bewegung in der Woche
  2. mit 40 Jahren sollten es 4 Stunden Bewegung in der Woche sein
  3. mit 50 dann schon 5 Stunden Bewegung in der Woche

Damit ist nicht unbedingt „Sport“ gemeint, sondern ein Bewegungsausgleich allgemein, der z. B. auch ein Spaziergang sein kann. Gehen Sie raus an die frische Luft, sooft es Ihnen möglich ist. Vitamin D wird über die Nahrung nur in geringen Mengen aufgenommen und hauptsächlich über die Sonneneinstrahlung auf der Haut von unserem Körper selbst hergestellt und aktiviert. Vitamin D spielt eine zentrale Rolle im Knochenstoffwechsel. Damit Kalzium als Knochenbaustoff im Darm aufgenommen und in die Knochen eingelagert werden kann, benötigen wir Vitamin D!

Bewegung stärkt nachweislich die Knochendichte

Wenn der Knochen belastet wird, baut er sich auf – wenn der Knochen nicht belastet wird, baut er sich ab. Wolff’sches Gesetz: Die Form folgt der Funktion. Ein beanspruchter Knochen, der z. B. durch Sehnen Zug erfährt, weil Sie Ihre Muskeln durch Bewegung anspannen, passt sich im Normalfall den Anforderungen an.

Unser Knochensystem braucht Bewegung, um stabil zu bleiben. In unseren Knochen finden Stoffwechselprozesse statt: Es gibt knochenaufbauende Zellen (Osteoblasten) und knochenabbauende Zellen (Osteoklasten). Knochenaufbau und -abbau finden parallel statt. Für den Aufbau brauchen die Knochen Impulse durch Belastung. Osteoblasten sorgen dafür, dass Kalzium in die Knochen gelangt und dort verbleibt. Bekommen Osteoblasten keinen Reiz durch Bewegung, wird dieser Prozess ausgebremst.

Schmerzlindernde Wirkung von Bewegung

Regelmäßige, gezielte und adäquat dosierte Bewegung kann Ihre Schmerzen lindern. Wenn Sie aktiv sind, schüttet Ihr Körper Dopamin und Endorphine aus, die – ähnlich wie Opioide – schmerzstillend wirken.

Gezielter Muskelaufbau stabilisiert und entlastet Ihre Wirbelsäule.

Dabei ist es wichtig, nicht nur Ihre Rückenmuskulatur zu trainieren, sondern die gesamte Rumpfmuskulatur, die Ihre Wirbelsäule wie ein Korsett unterstützen und Ihre Haltung verbessern kann.

Bei Elithera bieten wir Ihnen spezielle Bewegungs-Programme zur Prävention von Rückenerkrankungen und -beschwerden an.

Unter anderem Kurse wie:

  • Elithera Rückentraining®
  • Rückenschule
  • Fit & Aktiv
  • Progressive Muskelentspannung nach Jacobson (PME) / auch progressive Muskelrelaxation (PMR)
  • Nordic Walking …

Die meisten unserer Kursangebote sind § 20 Kurse. Die Kosten werden von vielen Krankenkassen übernommen/bezuschusst.

Freies medizinisches Gerätetraining:
Ein individuelles, leistungsbasierendes, spezifisches Krafttraining in Kombination mit Herz-Kreislauf-Training, unter Anleitung und Aufsicht von medizinisch ausgebildetem Fachpersonal. Sie benötigen dafür kein ärztliches Rezept.

Krankengymnastik am Gerät (nach ärztlicher Verordnung)

Sollten Sie Einzeltherapie (nach ärztlicher Verordnung) benötigen, erhalten Sie bei uns:

  • Krankengymnastik
  • Neurologische Krankengymnastik
  • Manuelle Therapie
  • Osteopathie
  • Therapeutische Massage
  • Elektrotherapie

Bitte erkundigen Sie sich in Ihrem Elithera Gesundheitszentrum nach den angebotenen Leistungen. Wir beraten Sie gerne.

Bleiben Sie besser in Bewegung
Ihr Team Elithera


Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und sollte nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

Aus Gründen der Lesbarkeit wurde im Text die männliche Form gewählt, nichtsdestoweniger beziehen sich die Angaben auf Angehörige aller Geschlechter.

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