Gesundheitliche Langzeitfolgen gezielt behandeln.
Damit Sie Ihr Leben wieder so leben können, wie Sie es gewohnt sind.
Viele Menschen überstehen eine Infektion mit dem Coronavirus ohne Folgen. Andere kommen nur schwer wieder auf die Beine. Gesundheitliche Langzeitfolgen, die sich nach einer akuten COVID-19-Erkrankung einstellen können, nennt man Long-COVID oder Post-COVID. „Post“ kommt aus dem Lateinischen für „nach“.
Das Robert Koch-Institut beruft sich auf eine deutsche Studie, die besagt, dass „etwa eine von zehn Personen mit zunächst geringen oder keinen Symptomen noch Monate nach der akuten Erkrankung Symptome wie z. B. Atembeschwerden, Schlaflosigkeit, Geschmacksstörungen und Müdigkeit hatten“. Die Spätfolgen einer COVID-19-Erkrankung können also auch nach milden Verläufen der Infektion schwerwiegend sein und Ihr Wohlbefinden enorm beeinträchtigen.
Es gibt drei Phasen einer COVID-19-Erkrankung:
- Die akute Phase
Dauer: bis zu vier Wochen nach Auftreten erster Symptome. - Die subakute Phase
Dauer: vier bis zwölf Wochen nach Auftreten erster Symptome. - Post-COVID-Syndrom:
Dauer: länger als zwölf Wochen nach Auftreten erster Symptome. Gemeint sind alle Symptome, die nach Beginn der Erkrankung fortbestehen oder sich einstellen und weder auf eine anhaltende Infektion noch andere Krankheiten zurückzuführen sind. Die Symptome halten mindestens zwei Monate an oder treten wiederkehrend und in wechselnden Intensitäten auf.
Sowohl die subakute Krankheitsphase als auch das Post-COVID-Syndrom werden als Long-COVID bezeichnet.
Zu den Symptomen für Long-COVID zählen u. a.:
- Erschöpfung
- Müdigkeit
- eingeschränkte Belastbarkeit
- Kopfschmerzen
- Atembeschwerden
- Geruchs- und Geschmacksstörungen
- Muskelschwäche und -schmerzen
- Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
- depressive Verstimmungen
Wenn Sie nach mehr als vier Wochen nach einer Erkrankung an COVID-19 unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen leiden und den Verdacht haben, an Long-COVID erkrankt zu sein, sprechen Sie bitte mit Ihrem Hausarzt.
Was ist Therapie bei Long-COVID (Post-COVID)?
Unter diesem Oberbegriff vereinen wir verschiedene Maßnahmen aus der Physiotherapie, Ergotherapie, der speziellen Trainingstherapie sowie der Diagnostik und Verlaufsdokumentation.
Long-COVID hat viele Gesichter. Sie kommen mit Ihrer persönlichen Problematik zu uns und darauf stimmen wir unsere Behandlungen ab. Dabei berücksichtigen wir die Einschränkungen Ihrer allgemeinen Leistungsfähigkeit, die Beeinträchtigungen Ihres Herz-Kreislauf-Systems – insbesondere die Herz- und Lungenfunktion – Ihre allgemeinen und speziellen Muskelbeschwerden, Funktions- und Hirnleistungsstörungen.
Unsere symptomorientierten Therapiemaßnahmen setzen sich zusammen aus:
Physiotherapie
- Atemtherapie
(Kräftigung/Dehnung der Atemmuskulatur, Optimierung der Zwerchfellfunktion, Synchronisation von Brust- und Bauchatmung) - Massagen
(Entspannung, Senkung des Muskeltonus, Ausgleich vegetativer Dysbalancen) - Kältetherapie
(Reizgebung für die Atemmuskulatur) - Krankengymnastik
(Bewegungsförderung, Anleitung zu Eigenübungen) - Krankengymnastik am Gerät
(Kraft-/Ausdauertraining) - Manuelle Therapie
(bei entsprechenden Beschwerden)
Ergotherapie
- Motorisch funktionelle Behandlung
- Psychisch funktionelle Behandlung
- Hirnleistungstraining
Spezielle Trainingstherapie
- Personal Training
- freies Gerätetraining von ausgebildetem Fachpersonal angeleitet
- T-RENA®
- Rehasport
Bitte erfragen Sie in Ihrem Elithera Gesundheitszentrum, welche dieser Therapiemaßnahmen angeboten werden und für Ihr Beschwerdebild geeignet sind. Wir beraten Sie gerne.
Unser Therapieangebot begründet sich auf dem Versorgungskonzept „Long-COVID Rhein-Neckar“ des Universitätsklinikums Heidelberg. Das Long-COVID Versorgungskonzept ist ein Gemeinschaftsprojekt der: Uni Heidelberg, Physio Deutschland (BW), Kassenärztlichen Vereinigung (BW) und dem Kompetenznetzwerk Präventivmedizin unter Förderung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Die Leitlinien finden Sie auf der Seite der AWMF.
Wie lange dauert Therapie bei Long-COVID (Post-COVID)?
Die Regelbehandlungszeit für eine Einzeltherapie beträgt durchschnittlich 15 Minuten. In dieser Zeit sind das Aus- und Ankleiden, die Untersuchung und die schriftliche Dokumentation für Ihren Arzt enthalten.
KGG (Krankengymnastik am Gerät): Ein Termin dauert 60 Minuten. Je nach Bedarf sind auf 3 Rezepten à 6 Therapieeinheiten, insgesamt 18 Einheiten verordnungsfähig (bei Privatversicherten gibt es diese Einschränkung nicht). Nach Ende der Therapieserie und einem anschließenden behandlungsfreien Intervall von 6 Wochen oder bei einer neuen Diagnose ist die KGG jederzeit wieder verordnungsfähig, sofern die medizinische Notwendigkeit vorliegt. Bei chronischen Beschwerden ist es möglich, eine dauerhafte Therapie für mindestens ein Jahr zu erhalten.
Rehasport: Ein Termin dauert 45 Minuten. Regulär werden 50 Übungseinheiten verordnet, die Sie innerhalb von 18 Monaten in Anspruch nehmen können. In besonders schweren Fällen oder bei chronischen Krankheiten sind bis zu 120 Übungseinheiten über einen begrenzten Zeitraum von 36 Monaten möglich.
T-RENA®: Ein Termin dauert 60 Minuten. Eine T-RENA® Verordnung hat eine Regel- und Höchstförderungsdauer von 6 Monaten (26 Behandlungseinheiten, zzgl. Ihres individuellen Einführungstermins) – und kann bei Bedarf auf maximal 12 Monate verlängert werden.
Welche Ziele hat Therapie bei Long-COVID (Post-COVID)?
Physiotherapie, Ergotherapie und spezielle Trainingstherapie bei Long-COVID sollen Ihnen dabei helfen, Ihre körperliche und psychische Gesundheit sowie Ihre gewohnte Lebensqualität wieder herzustellen.
- Verbesserung der Kraft- und Ausdauerleistung
- Steigerung des Atemvolumens und der Lungenfunktion
- Schmerzlinderung
- Stärkung von Beweglichkeit, Koordination, Stabilisation
- Stärkung Ihres allgemeinen Wohlbefindens
- Förderung Ihrer Konzentrationsfähigkeit
Was kostet Therapie bei Long-COVID?
Ihr Hausarzt, Facharzt oder Kinderarzt kann Physiotherapie und Ergotherapie als Heilmittel verordnen. Eine Heilmittelverordnung für T-RENA®, Rehasport und KGG ist ebenfalls möglich.
In welchem Umfang eine ambulante Behandlung verordnet werden kann, regelt der jeweilige Heilmittelkatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Der GKV-Spitzenverband und KBV haben Long-COVID (Post-COVID) seit dem 01.07.2021 bundesweit in die Liste der besonderen Verordnungsbedarfe aufgenommen. Eine Behandlungsdauer von bis zu 12 Wochen je Verordnung ist daher möglich.
Laut Sozialgesetzbuch 5 (SGB V § 61 V) müssen Sie als gesetzlich Krankenversicherter (ab dem 18. Lebensjahr) einen Teil der vertragsärztlich verordneten Heilmittel selbst bezahlen, es sein denn, Sie werden von der Zuzahlung befreit.
Die Kosten pro Rezept betragen 10 €, plus 10 % der verordneten Therapiekosten. Kinder sind bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres grundsätzlich zuzahlungsfrei.
Erfolgt die Behandlung über ein Privatrezept, können Sie die Rechnung bei Ihrer privaten Krankenkasse oder Zusatzversicherung einreichen. Sind Sie bei einer gesetzlichen Krankenkasse pflichtversichert, fragen Sie bitte vorab, ob die Kosten erstattet werden.
In teilnehmenden Elithera Gesundheitszentren bieten wir ergänzende Privatleistungen zur Diagnostik und Verlaufsdokumentation an, u. a.:
- Spirometrie / Ergospirometrie
Die Spirometrie oder auch Ergospirometrie ist eine Atemgasanalyse. Sie ermöglicht uns einen präzisen Blick auf Ihre Leistungsfähigkeit. - Herzratenvariabilitätsmessung (HRV)
Mit der HRV lässt sich die Leistungsfähigkeit Ihres vegetativen Nervensystems beurteilen, das die Abläufe in Ihrem Körper regelt, die Sie nicht willentlich steuern können (z. B. Atmung, Herzschlag und Stoffwechsel). Die HRV ist die Grundlage für die Bewertung Ihrer Regenerationsfähigkeit, Ihres Schlafes und somit Ihrer Erholung. - Bioimpedanzanalyse (BIA)
Die BIA gibt Aufschluss über Ihre aktuelle Körperzusammensetzung in den Kompartimenten:
– Magermasse (Proteine/Muskeln, Elektrolyte, Mineralien/Knochen)
– Körperwasser
– Körperfett
Wir dokumentieren den Ist-Zustand bei Beginn Ihrer Therapie sowie die Vergleichswerte nach Abschluss Ihrer Therapie. - Functionel Movement Screen
Testverfahren für die Beweglichkeit, Kraft und Stabilisation Ihrer Beine und Ihres Rumpfes. - FPZ – Biomechanische Funktionsanalyse
Die FPZ ist eine Kraft-Messung Ihrer Rumpf- und Hals-/Nackenmuskulatur. - Stress Pilot
Der Stress Pilot dient der visuellen Steuerung und Verlaufsdokumentation Ihrer Atemübungen. - Atemtrainer
Der Atemtrainer ist ein therapeutisches Hilfsmittel für die persönliche Kontrolle Ihres Therapiefortschritts.
Bitte erfragen Sie die Preise in Ihrem Elithera Gesundheitszentrum vor Ort, da die Preisgestaltung an den jeweiligen Standorten variieren kann. Wir beraten Sie gerne, mit welchen Angeboten Sie Ihr individuelles Behandlungskonzept optimal ergänzen können.