In unserem Körper gibt es Billionen von Zellen. Sie alle haben einen Auftrag oder eine Aufgabe zu erfüllen. Sie können sich zum Beispiel von A nach B bewegen, auf Reize reagieren, zusammenarbeiten und miteinander kommunizieren. Diese Fähigkeiten sind insbesondere für unsere spezifische Immunabwehr vorteilhaft, denn hier sind verschiedene Arten von Abwehrzellen im Dauer-Einsatz. Feindliche Eindringlinge oder erkrankte Zellen zu erkennen, sie zu markieren und an unser körpereigenes Killerkommando zu verpfeifen, ist eine geniale Abwehrkette, die in einem intakten Immunsystem so ziemlich jeden Gegner ausschalten kann.
Aber wie erkennt unsere Immunabwehr den Unterschied zwischen körpereigenen und körperfremden, respektive entarteten, schädlichen Zellen? Kann sich unser Immunsystem auch irren und unsere eigenen „guten“ Zellen angreifen? Lesen Sie jetzt, welche wichtige Rolle Antigene und Antikörper bei der spezifischen Immunabwehr spielen …
Was sind Antigene?
Antibody generators oder Antigene sind keine Gene! Und nein. Sie haben auch nichts mit Genetik zu tun 🙂 Antigene umfassen alle Stoffe, auf die unser Immunsystem reagiert. Sie sind als Oberflächenmerkmale auf der äußeren Zellwand eines Krankheitserregers „eingebaut“ (wie Ärmchen oder Fortsätze). Das können spezielle Fett-, Zucker- oder Proteinstrukturen sein, die Schädlinge als Fremdstoffe ausweisen.
Jede Zelle hat eine andere Oberflächenstruktur – Sie können sich das vorstellen wie einen individuellen Personalausweis, der dauerhaft präsentiert wird.
Unser Immunsystem tastet permanent alle Zelloberflächen mit sogenannten Antigen-Rezeptoren ab. Die Oberflächenstrukturen unserer körpereigenen Zellen sind unserer Immunabwehr vertraut. Unsere Abwehrmechanismen reagieren nicht darauf und lassen bekannte Strukturen während ihrer Patrouille unbehelligt passieren.
Bei einer intakten Immunabwehr werden körperfremde Zellen (Bakterien, Pilze …) ebenso erkannt wie entartete Zellen (Krebszellen) oder durch einen Virus besetzte und fehlgesteuerte Zellen. Unser Immunsystem kann jetzt spezifisch gegen diese Antigene sogenannte Antikörper produzieren.
Jede Zelle muss sich ausweisen – tut sie das nicht, wird sie als feindliches Antigen eingestuft. Es gibt bestimmte Tumorarten, die ihre bösartige Identität zu verschleiern versuchen, indem sie beispielsweise keine Antigene präsentieren. Im besten Fall werden sie genau dadurch enttarnt.
Was sind Antikörper?
Antikörper sind die spezifische Immunantwort auf Antigene. Antikörper (auch Immunglobuline: IgA, IgM, IgD, IgE, IgG) bestehen aus speziellen Proteinen (Eiweißen). Sie werden von Plasmazellen (differenzierten B-Lymphozyten) in unserem Blut gebildet. Jede dieser Plasmazellen kann nur eine Art Antikörper bilden – deswegen „spezifisch“ – aber ihre Diversität ist enorm. Wir haben praktisch die Möglichkeit für jedes nur erdenkliche fremde Molekül oder jeden Infektionserreger spezielle Antikörper zu bilden, die an das passende Antigen anbinden (Schlüssel-Schloss-Prinzip), um es zu neutralisieren. Bei erfolgreicher Anbindung kommt zu einer chemischen Reaktion oder Verklumpung der feindlichen Zelle. Der funktionsunfähige Feind-Rest wird von Fresszellen (Makrophagen) entsorgt.
Wurden einmal Antikörper für einen bestimmten Erreger gebildet, können diese bei erneuter Infektion mit dem gleichen Erreger abgerufen und eingesetzt werden (Impfprinzip). Unser Immunsystem lernt mit jeder Infektion dazu und bildet ein immunologisches Gedächtnis aus.
Antikörper können außerdem feindliche Zellen opsonieren (markieren) und sie mit dieser speziellen „Sahnehaube“ für Fresszellen schmackhaft machen. Des Weiteren „schlagen sie Alarm“ und locken weitere Helferzellen im Kampf gegen Schadstoffe an. Sie können Infektionen bekämpfen, ohne, dass es überhaupt zu einer Entzündungsreaktion kommen muss. Immunglobulin A (IGA) befindet sich u. a. auf den Schleimhäuten unserer Atemwege. Wäre das nicht der Fall, hätten wir wohl ständig ein Problem mit Schleimhautentzündungen.
Was passiert, wenn sich unser Immunsystem irrt?
Auch ein ausgeklügeltes System wie unsere Immunabwehr hat seine Tücken. Manchmal macht unser Körper Fehler und bildet Antikörper gegen unsere körpereigenen „guten“ Zellen. Diese werden irrtümlich als feindlich eingestuft und zerstört. Hierbei sprechen wir von Autoimmunerkrankungen. Ein Beispiel dafür ist Diabetes mellitus Typ 1. Der Körper wendet sich gegen die Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse, sodass diese zu wenig oder kein Insulin mehr produzieren. Der Körper kann dadurch den Blutzuckerspiegel nicht mehr eigenständig senken. Betroffene müssen ihren Blutzuckerspiegel selbst kontrollieren und durch Zugabe von Insulin durch Spritzen oder Tabletten regulieren.
Das Immunsystem entlasten durch Bewegung
Ein gesunder Lebensstil trägt enorm dazu bei, dass Ihre Abwehrkräfte zuverlässig arbeiten. Gesunde, moderate Bewegung baut Stress ab und kann chronische Entzündungen in Ihrem Körper positiv beeinflussen. So entlasten Sie Ihr Immunsystem und schaffen mehr Kapazitäten für andere Aufgaben.
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Bleiben Sie besser in Bewegung
Ihr Team Elithera
Aus Gründen der Lesbarkeit wurde im Text die männliche Form gewählt, nichtsdestoweniger beziehen sich die Angaben auf Angehörige aller Geschlechter.